LoDiLe arbeiten in und für ein bestimmten Betrieb und dort wiederum für eine bestimmte Betriebseinheit. Die dort gegebenen Bedingungen können ihre Arbeit mehr oder weniger begünstigen. Ein „Idealzustand“ umfassender Innovationsbereitschaft und reichlicher Ressourcen wird eher selten anzutreffen sein. Und würde die Arbeit der LoDiLe auch eher überflüssig machen. Vielmehr treffen LoDiLe meist auf eine Mischung von Treibern und Hindernissen des Einsatzes digitaler Medien. Es gilt für LoDiLe also, sich den Gegebenheiten in einer konstruktiven Haltung zu stellen, Positives auszubauen und Hindernisse abzubauen.
LoDiLe arbeiten eng mit Entscheidungsträger*innen. Sie stehen diesen funktional und organisatorisch nahe, d. h. sie arbeiten mit Führungskräften mit Einflussmöglichkeiten. Neben dem „offiziellen Go“, dem Auftrag an die LoDiLe in diesen Bereichen tätig zu werden, gilt es Entscheidungswege, Befugnisse, Informationskanäle zu klären.
LoDiLe klären ihre Rolle mit dem Management und erklären ihre Rolle allen von ihrer Tätigkeit Betroffenen, um Akzeptanz zu schaffen und Mitwirkung zu ermöglichen. Gemeinsam mit den Entscheidungsträger*innen entwerfen sie ein Beteiligungskonzept (z. B. Top-Down-Strategie, Bottom-Up-Strategie, Expertenrunde, freiwillige Mitwirkung), um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden ihre Kompetenz einbringen können und betriebliche Herausforderungen verständlich und nachvollziehbar kommuniziert werden.
Digitales Lernen ist eine Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Betriebes. Im Zuge dessen ist es nötig, die technische Infrastruktur auszubauen und anzupassen. Der Aufwand hierfür ist im Vergleich zu technischen Investitionen in anderen Bereichen sowie den bei verschiedenen alternativen Weiterbildungsformen zu veranschlagten Freistellungskosten meist sehr gering und der Blick sollte sich vor allem auch auf die Kosten des „Nichtlernens“ richten. Dennoch ist es wichtig auch ausreichende technische Mittel bereitzustellen und den Aufwand dafür transparent zu machen.
Führungskräfte brauchen ein gewisses Grundverständnis für die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien im Rahmen moderner Lernsysteme, um die Beratung durch die LoDiLe angemessen in Anspruch nehmen zu können. Sie sollten daher eine gewisse Zeit einplanen, um sich selbst in die Grundlagen des Themengebiets einzuarbeiten. Zudem brauchen LoDiLe Zeit für ihren Weiterbildungsbedarf und den Austausch dem Lernnetzwerk, um sich zu professionalisieren.
Eine gute Kooperationskultur kann den Einsatz digitaler Medien fördern. LoDiLe achten darauf, welche Verhaltensweisen im Arbeitsalltag positiv und welche negativ bewertet werden. Innovation erfordert notwendigerweise ein Abweichen von Routinen, Hinterfragen des Bestehenden, eine gewisse Risikobereitschaft und selbständige Initiative. Diese müssen von Führungskräften verbal und materiell auch dann positiv bewertet werden, wenn sich der gewünschte Erfolg unter Umständen nicht sofort einstellt. Eine konstruktive Fehlerkultur, Vertrauen, Freiräume für Individuen und verlässlicher Rückhalt begünstigen Innovation.
Der Arbeitserfolg hängt also nicht nur der Leistungsfähigkeit der LoDiLe ab, sondern auch von der organisationalen Kompetenz. Ausgehend von der tatsächlichen Leistungskapazität ist das zukünftige Leistungspotenzial zu ermitteln. Meist sind es unausgeschöpfte Optionen oder ungenutzte Chancen, die aktivierbar sind. Zudem muss das jetzige Leistungsniveau geklärt werden, um Kompetenzen aufgebaut und Optionen zu nutzen.