Auftrags- und Rollenklärung vertiefen

LoDiLe klären mit den realen Entscheidungsträger*innen, wie Budget- oder Personalverantwortliche, sowie den Projektbeteiligten, die das Mandat vergeben, den Arbeitsauftrag: Woran wird festgemacht, dass der Arbeitsauftrag ein Erfolg war (Erfolgskriterium)? Welchen langfristigen Nutzen wird sich durch den Arbeitsauftrag erhofft (Zweck)? Was gibt es am Ende des Arbeitsauftrages, was es jetzt noch nicht gibt (Ergebnis)? Was soll zwingend, möglichst oder vielleicht erreicht werden (Prioritäten)? Wer ist im Arbeitsauftrag zu informieren und einzubinden (Stakeholder*innen)?

Damit können die LoDiLe mögliche, nicht offen artikulierte Absichten („Hidden Agendas“) entdecken. Aufgrund der neuartigen Rolle ist zudem vom Vorteil eine Rollenklärung vorzunehmen: Was ist der zentrale Auftrag an die LoDiLe-Rolle? Welche zeitlichen Anforderungen gibt es? Welche Grenzen der Verantwortung gibt es? Mit welchen Figuren lässt sich die Rolle am besten beschreiben (z. B. Krisenmanager*in, Motivator*in, Kümmer*in, Strateg*in, Produzent*in, Mentor*in)?

Damit wird früh den Zuständigkeitsdiffusitätsproblemen entgegengewirkt und die Verantwortlichkeiten (Planung, Technik, Produktion etc.) können auf das Projektteam verteilt werden. Meist übernehmen die Führungskräfte der Abteilung die inhaltliche Entscheidungsverantwortung und die Mitarbeitenden unterstützen im Medienproduktionsprozess. LoDiLe bekommen so den Raum sich auf ihre wesentliche Aufgaben zu konzentrieren: Die Entwicklung der Organisation hin zu einer digitalen Lernwelt zu unterstützen, in dem sie Individuen und Teams fördern, inspirieren, Strategien entwickeln und neue Lösungsansätze ermöglichen.

LoDiLe kümmern ich zunächst um die methodisch korrekte Definition des Arbeitsauftrages bevor es in die eigentliche Entwicklung einer Lernfeld-Strategie geht. Damit wird eine abgestimmte Arbeitsgrundlage definiert. Die agile Arbeitswelt hat das „magische Dreieck des klassischen Projektmanagements“ auf den Kopf gestellt. Kosten und Zeit werden fixiert, wobei die Qualität und der Umfang der technischen Funktionalität variabel ist und sich im Projektverlauf ändern kann. 

Besonders in komplexen Vorhaben sind agile Vorgehensweisen und eine klare Aufgabenverteilung von Nöten. Im Allgemeinen trägt das Management die Ressourcenverantwortung. Sie geben den Startschuss und die nötigen Mittel für die Projektinitiative(„Build it“). Die LoDiLe übernehmen entweder die Prozessverantwortung für die Projektumsetzung („Build it didactically efficient“) oder begleiten die mit der Prozessverantwortung beauftragten Führungskräfte. Die Führungskräfte des Projektes verantworten die Lerninhalte und die zielgruppengerechte Gestaltung des digitalen Mediums („Build the right thing“) und die Mitarbeitenden des Projektteams (Aktionsgruppe) sind in der Umsetzungsverantwortung („Build the thing right“). Sind diese Verantwortlichkeiten klar, haben die LoDiLe auch den Raum, sich auf die wesentlichen Aufgabenihres Auftrages zu konzentrieren: Die Entwicklung der Organisation hin zu einer digitalen Lernwelt zu unterstützen, indem sie Individuen und Teams fördern, inspirieren, Strategien entwickeln und neue Lösungsansätze ermöglichen.

  • Heimrath, M. (2019): Agiles Projektmanagement. Scrum für Einsteiger. ePub.
  • Longmuß, J., et al. (2021): Agiles Lernen im Unternehmen. Wiesbaden: Springer Vieweg. Link (kostenloser Download)
  • Gramß, D.; Edelkraut, F. & Graf, N. (2019): Agiles Lernen. Neue Rollen, Kompetenzen und Methoden im Unternehmenskontext. Freiburg/München/Stuttgart: Haufe Group. 
  • Oestereich, B. & Schröder, C. (2019): Agile Organisationsentwicklung. Handbuch zum Aufbau anpassungsfähiger Organisationen. München: Verlag Vahlen. 
  • Schmiedinger, C.; Rasche, C.; Thonfelder, E.; Tuchen, K. (2020): Agile Transformation: Der Praxisguide zum Change abseits des Happy Path. München: Carl Hanser Verlag
  • Oestreicher, K. (2010): Strategische Kommunikation und Stakeholdermanagement. Struktur, Implementierung, Erfolgsfaktoren. Erlangen: Publicis.
  • Pinnecke, M. (2013): Projektmarketing als Ansatz für ein ganzheitlich stakeholderorientiertes IT-Projektmanagement. Entwicklung eines neuen Projektmarketingtools auf Basis des modernen Marketingverständnisses. Hamburg: Diplomica Verlag.