Teilprozess 3: Strategie zur Visionserreichung ausarbeiten

Nach der Entwicklung der Vision ist der nächste Schritt einen strategischen Rahmen auszuarbeiten. Er dient dazu, sich dem gewünschten Zustand systematisch anzunähern. Strategie meint die Art und Weise eine Veränderung zu führen. Jede langfristige Veränderung wird dadurch umgesetzt, dass kurzfristige Ziele erreicht werden.  

Eine Strategie ist ein Dreiklang von Mensch, Technologie und Organisation. Der Mensch steht im ZentrumErst wenn klar ist, wer technische Unterstützung beim Lernen benötigt (Mensch), kann nach passenden technischen Lösungen gesucht werden (Technologie), woraus sich der entsprechende Medienproduktionsprozess ableitet (Organisation).

Voraussetzung für die Strategiebildung ist also die Auseinandersetzung mit der Lern-Zielgruppen des Betriebes. Erst wenn ein Verständnis für die Lernenden vorhanden ist, können Prioritäten erkannt, Ziele definiert und operationalisiert werden. LoDiLe achten darauf, dass die Vorschläge der digitalen Medien zügig visualisiert werden. Erst die Transparenz ermöglicht einen Dialog über die Passgenauigkeit des Lernarrangements.  

Das entwickelte Vorgehen orientiert sich an den Ansätzen des „Human-centered Design“ nach Colley und „Design Thinking“ nach Plattner.

Bei beiden Herangehensweisen steht nicht die Technik, sondern der Mensch im Mittelpunkt. Besonders Design Thinking hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Es ist ein systematisches und iteratives (schrittweises) Vorgehen, um komplexe Aufgabenstellungen zu lösen. In der Ursprungsmethode werden sechs Teilprozesse mit fixen Zeitfenstern durchlaufen. Wichtig ist die Diversität der Teilnehmenden und ein variablen Raum, um ein dynamisches Erlebnis zu schaffen. 

Der Prozess beginnt mit der empathischen Beschäftigung der (Lern-)Zielgruppen und versucht aus der „userorientierten Sicht“ praxisnahe Lösungen zu entwickeln. Die Lösungsansätze werden hierbei nicht nur diskutiert, sondern auch visualisiert und evaluiert. Die Prototypisierung hilft sich konkretes Feedback einzuholen und Fehlentwicklungen entgegenwirken (Prinzip „fail fast, fail cheap“). 

  • Diefenbach, S. & Hassenzahl, M. (2017): Psychologie in der nutzerzentrierten Produktgestaltung. Mensch-Technik-Interaktion-Erlebnis. F. C. Brodbeck, E. Kirchler & R. Woschée (Hrsg): Die Wirtschaftspsychologie. Wiesbaden: Springer-Verlag.
  • Lewrick, M.; Link, P. & Leifer, L. (2017): Das Design Thinking Playbook: Mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren. München: Verlag Franz Vahlen.
  • Osann, I.; Mayer, L. & Wiele, I. (2020): Design Thinking Schnellstart: Kreative Workshops gestalten. München: Carl Hanser Verlag. 
  • HPI. Die sechs Schritte im Design Thinking Innovationsprozess (2019). Link (aufgerufen am: 30.01.2021)