Leitziele für Lernfelder definieren

Danach wird für jedes Lernfeld ein Leitziel definiert. Das Leitziel orientiert sich an der Vision, ist einprägsam und glaubhaft. Eine positiv-emotionale Formulierung wirkt motivierend und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Lösung. Ein Leitziel sollte für eine gewisse Zeitdauer tragfähig sowie prägnant sein und den Auftrag deutlich machen. Dennoch braucht es einen Spielraum für die individuellen Ausgestaltung. Werden mehrere Leitziele formuliert, sollten diese widerspruchsfrei sein und sich gegenseitig stützen. Das Leitziel zeigt, was das Lernfeld für die Lern-Zielgruppe bietet, um als akzeptable Lernmöglichkeit genutzt zu werden. 

Bevor einzelne Lernfeld-Strategie entwickelt werden, wird das Leitziel validiert. Damit wird geprüft, ob es sich lohnt, dass Lernfeld zu digitalisieren. Zwei Validierungsmöglichkeiten sind hilfreich: Beobachtung der Lern-Zielgruppe bei problemrelevanten Situationen und Durchführung von problembezogenen Interviews mit der Lern-Zielgruppe. Sobald die Daten gesammelt und ausgewertet wurden, erfolgt eine Anpassung des Leitziel. Zudem zeigen die Auswertungsergebnisse, welche Leitziele favorisiert und aufgrund höherer Priorität zuerst umgesetzt werden. Die Priorität wird im Plenum festgelegt. Um langwierige Diskussionen zu reduzieren, setzen LoDiLe Schätzverfahren ein.

Ziele geben den betrieblichen Akteur*innen Orientierung. Das setzt voraus, dass die Teilnehmenden wissen, wo sie sich gerade befinden, auf welche Ressourcen sie zurückgreifen können und welche Hindernisse ihnen begegnen könnten.

Die Erkundung des betrieblichen Lernsystems aus Teilprozess 1 und der vertiefte Blick in einzelne Lernfelder im Teilprozess 3 macht es den Beteiligten möglich, Informationen über ihren aktuellen Standort zu bekommen. Weiterhin hat die entwickelte Vision im Teilprozess 2 dazu beigetragen, eine Wunschvorstellung zu entwickeln. Der Prozess der Zielfindung schafft also eine Transparenz, besonders über die Interessen und Erwartungshaltungen der Beteiligten. Zudem fördert der gemeinsame Entscheidungsprozess das Vertrauen, die Selbstorganisation und Kompromissbereitschaft der Teilnehmenden. 

 

  • Beywl, W. & Schepp-Winter, E. (1999): Zielfindung und Zielklärung. Ein Leitfaden. Materialien zur Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe. Link (aufgerufen am: 30.01.2021)
  • Rump, J. & Eilers, S. (2014): Lebensphasenorientierte Personalpolitik: Strategien, Konzepte und Praxisbeispiele zur Fachkräftesicherung. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.