Bei der Entwicklung einer passgenauen und mitreißenden Vision werden die Beteiligten ermutigt, sich der Umsetzung der Vision zu nähern.
Visionär zu denken, bedeutet: Sich von Grenzen der Ist-Situation und den damit verbundenen Ängsten und Schwierigkeiten zu lösen und bewusst Vorstellungen zu entwickeln, die zum jetzigen Zeitpunkt noch unrealistisch, aber unter Beachtung der gegebenen Ressourcen erreichbar erscheinen. Gemeinsam wir eine Antwort auf die Frage gefunden: Wie wollen wir in Zukunft sein? Wofür stehen wir? Wie tun wir das? Was sollen die grundlegendsten Ziele sein, denen die Verwendung digitaler Medien dienen kann? Was sind unsere konkreten Handlungen?
Die Visionsentwicklung kombiniert das Denken in Lösungen und das Denken in Möglichkeiten. In Kreativitätsprozessen ist es hilfreich, divergentes und konvergentes Denken bewusst einzusetzen und zeitlich voneinander zu trennen.
Divergentes Denken meint die Produktion von Ideen mit dem Ziel, eine möglichst große Anzahl an Optionen zu generieren, wie in Teilprozess 2. Lösungsansätze müssen in dieser Phase nicht unmittelbar realisierbar sein. Konvergentes Denken ist hingegen systematisch und fokussiert, wie im Teilprozess 3. Es wird zur Erarbeitung konkreter Handlungsmöglichkeiten verwendet. Beide Denkweisen fördern sich gegenseitig in der Kreativität. Konvergentes Denken hilft dem divergenten Denken bei der Fähigkeit angemessene und unpassende Ideen voneinander zu unterscheiden. Divergentes Denken macht eine Lösungsfindung überhaupt erst möglich. Divergentes Denken schafft die Möglichkeiten, konvergentes Denken schafft die Entscheidungen.
- Krampen, G. (2019): Psychologie der Kreativität: Divergentes Denken und Handeln in Forschung und Praxis. Göttingen: Hogrefe Verlag.
- Bono, E. d. (1971): Laterales Denken: ein Kursus zur Erschließung ihrer Kreativitätsreserven. Reinbeck: Rowohlt.
- Csikszentmihalyi, M. (2014): Flow und Kreativität: Wie Sie Ihre Grenzen überwinden und das Unmögliche schaffen. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag.